Eines der ganz großen Meisterwerke des britischen Folk Rock, auf einer Höhe mit den besten Alben von Fairport Convention oder Pentangle, an deren Jazz-Nähe die phantastischen, phantasievollen Arrangements gelegentlich denken lassen. Sie sind zart, doch nicht karg, und man kann dabei sowohl einer Oldtime Jazz-Klarinette begegnen wie einer bis weit über die Schmerzgrenze hinaus verzerrten Gitarre, die eher auf Sonic Youth denn an Jimi Hendrix weist; andernorts genügt ein Klavier. Doch das wahrhaft Magische hier ist die Stimme, man könnte sie als Mischung aus Sandy Denny und Joni Mitchell bezeichnen, freilich nur, um einen ungefähren Eindruck zu vermitteln. Die Kritiken waren gut, die Verkäufe nicht. Was sich zwar mit ihrem zweiten Album, nur beinahe so gut wie das Debüt, plötzlich ändern sollte. Von dem Erfolg aber hatte McDonald nichts: Ein schlechter LSD-Trip warf sie aus der Bahn, sie zog sich so vollständig zurück, daß sie jahrzehntelang offiziell als verschollen galt. Erst nach der Jahrtausendwende fand sie zur Musik zurück, nun wieder nur Eingeweihten ein Begriff. Ihr Debüt ist ein unbedingtes Must-Have. – Erstmals seit der raren Originalpressung auf Vinyl! (1970/2020)