Rezension
Ben Harper produzierte das fünfte Album des hervorragenden Gitarristen, Songwriters und Sängers. Und tatsächlich erinnert gar nicht so wenig an Harpers noch weitestgehend akustisch instrumentiertes Frühwerk. Auf der anderen Seite ist festzustellen, daß der Folkmusiker Stelling sich hier weiter nach verschiedenen Seiten öffnet denn je: Gospel, Blues und Soul spielen größere Rollen denn zuvor, und in „Trouble Don’t Follow Me“ gibt es gar einen Ausfallschritt in Richtung Rockabilly. Nicht nur nimmt Stelling ein elektrisches Instrument zur Hand. Auch etwa in „Hear Me Calling“, das sowohl polternder Chicago Blues wie glühender Southern Soul ist und obendrein einer der besten John Fogerty-Songs, den Fogerty nicht geschrieben hat. Fans von Stellings akzentuierter akustischer Picking-Kunst müssen dennoch nicht fürchten – auch davon gibt es reichlich. Wahrscheinlich sein bestes, auf jeden Fall sein vielseitigstes Album bislang (eine schöne Klavierballade gibt es auch), was die Klasse der vorangegangenen aber nicht schmälern soll…! (2020)