Rezension
Es ist beinahe ein Nachhausekommen: Kaum ein Label scheint passender zu sein für die norwegische Ausnahmekünstlerin als 4AD. Daß „Classic Objects“ nun gleichzeitig ihr vermutlich zugänglichstes Album bislang ist, ist ein merkwürdiger Zufall. Hvals Inspirationsquellen laut eigener Aussage waren Alice Coltrane, Nusrat Fateh Ali Khan und, unerwartet, aber tatsächlich unüberhörbar, Paul Simons „Rhythm Of The Saints“. Afrikanische Rhythmen und westlicher Songwriting-Pop fließen auch hier perfekt ineinander. Die Eingängigkeit der Songs bedeutet übrigens nicht, daß sie weniger komplex wären als von der Musikerin gewohnt, und surreale Inhalte gibt es durchaus auch; dennoch hat man das Gefühl, daß man ihr hier deutlich näher kommt denn zuvor. Vielleicht daher auch ein guter Einstieg in das Werk einer der faszinierendsten Künstlerpersönlichkeiten der Gegenwart… (2022)