Rezension
Man staunt immer wieder über die Ausgrabungen der Brown Acid-Herausgeber Lance Barresi und Daniel Hall. Unter den zehn hart rockenden Perlen aus den Jahren 1969 bis 1975, diesmal allesamt aus den US of A, befinden sich diesmal gleich zwei, die man auch mit der dicksten Brieftasche nicht im Original erwerben kann, einfach weil es keines gibt. Der furiose Einstieg, „Under Screaming Double Eagle“ von White Lightning aus Minneapolis, blieb 1969 unveröffentlicht, den Preis für die größte Obskurität (und die größte detektivische Leistung) aber bekommt die Schlußnummer, der grandiose „Paradiddle Blues“ einer Band namens 29.9! Der Song war den Kompilateuren beim Betrachten eines Kult-Horrorstreifens aus der Ära aufgefallen. Sie spürten den Regisseur auf – um dessen eigene, mit seinem Bruder geführte Band es sich handelte. Und ja, das Tonband existierte noch. Ein phantastisches Fundstück, das vermutlich nie das Licht der Welt erblickt hätte ohne diese beiden Überzeugungstäter, die auch diesmal keine Mühe scheuten, alle Songs ordentlich zu lizensieren und die Musiker zu bezahlen! (2019)