Das zweite Album dieses Ripley Johnson- (Wooden Shijps u.a.) Projekts ist nicht weniger grandios als das erste. Wo auf dem selbstbetitelten Debüt allerdings vor allem die Jam-Momente der Grateful Dead in den Sinn kamen, so ist „Summerlong“ deutlich songorientierter und näher an amerikanischen Folk-Wurzeln. Wer jetzt umgehend an „Workingman’s Dead“ und „American Beauty“ denkt, liegt teilweise durchaus richtig – allerdings fächert Johnson den Sound weiter auf. Wundervolle Dead-Momente gibt es genug, um Jerry Garcias Geist breit lächeln zu lassen, doch findet man neben weiteren zeitgenössischen Reminiszenzen (The Youngbloods etwa, auch J.J. Cale schaut vorbei) auch Hinweise auf Jüngeres: Yo La Tengo etwa, oder My Morning Jacket. In seiner Mischung jedenfalls ein ganz großartiges Album in Sachen psychedelischer Americana, das hoffen läßt, daß Johnson dieses Projekt noch eine ganze Zeitlang weiter betreibt. Fans der Gattung sollten das keinesfalls auslassen. (2020)