Rezension
Makebas deutliche politische Positionierung hatte mächtige Feinde auf den Plan gerufen, was bekanntlich darin gipfelte, daß das FBI sie nach allen Regeln der Kunst ausspionierte und ihr und ihrem Ehemann nach einem Trip auf die Bahamas die Wiedereinreise in die USA verweigert wurde – sie betrat erst 1987 wieder US-amerikanischen Boden. Ihr letztes Album für Reprise, produziert von Lewis Merenstein (u.a. „Astral Weeks“), spiegelt schon in der Songauswahl die Situation: Stephen Stills‘ „For What It’s Worth“, Van Morrisons Gospel-inspiriertes „Brand New Day“ und das dramatische „Measure The Valleys“ des wenig bekannten Songwriters Robert Brittan stehen neben Eigenkompositionen, etwa „Lumumba“ über den Führer der kongolesischen Unabhängigkeitsbewegung. Die Selbstsicherheit und Ausstrahlung in Makebas Stimme ist angesichts ihrer damaligen Lebenssituation schlicht bewundernswert. – Erste Vinylausgabe seit 50 Jahren! (1970/2021)