Rezension
Manche Begegnungen müssen im Himmel beschlossen worden sein. Zum Beispiel die von Sängerin Hannah Merrick und Gitarrist Craig Whittle, die den Kern der Liverpooler Band King Hannah bilden. Whittle hatte schon vor einigen Jahren einen Soloauftritt von Merrick gehört und war fasziniert von dieser Stimme (für die Merrick inzwischen regelmäßig mit Hope Sandoval oder/und Lana Del Rey verglichen wird). Als er sich dann für einen Kneipenjob bewarb und ausgerechnet von Merrick eingearbeitet wurde, sah er seine Chance gekommen und überzeugte seine neue „Vorgesetzte“, mit ihm Musik zu machen. Das erste Ergebnis war die Single „Creme Brulée“, sechseinhalb Minuten konzentrierte Atmosphäre und ein echter Kandidat für den Song des Jahres: Die Kombination dieser Stimme mit Whittles Kurt Vile-Gitarre ist ein seltener Glücksfall. Oder göttliche Fügung, siehe oben. Der Song ist nun auf dem ersten Mini-Album enthalten, aber man ist sich gar nicht sicher, ob er wirklich der beste ist, denn eigentlich hat man überhaupt keine Lust, hier eine Rangfolge aufzustellen. Einfach nur groß! (2020)