Rezension
Das kam einigermaßen unerwartet: Eine konsequente Motown-Hommage! Mit den noch lebenden Mitgliedern der Funk-Brothers als Backing Band – jener legendären Motown-Haus-Band, die auf so vielen Juwelen der Mittsechziger zu hören ist. Wo sie von Barry Gordy oft ausgebremst wurden, um die Massenkompatibilität zu gewährleisten. Hier durften sie nach Herzenslust loslegen, und Collins ließ sich von der Energie der alten Herren anstecken. „Girl“, „Heatwave“, „Uptight“: Das hat mächtig Soul, man fragte sich weniger, wann man Collins zuletzt so gehört hatte, sondern eher, ob überhaupt jemals. Spätestens bei „Papa Was A Rolling Stone“ fragt man sich, wie Collins je auf Prog Rock und Pop kommen konnte, wenn hier doch offensichtlich sein wahres Herz schlägt. Ein erfreuliches Album, nostalgisch zwar, aber voller Energie und Lebensfreude. Mit einem programmatischen Beginn übrigens: Statt des erwarteten Keyboard-Akkords fängt die Sache mit einem Trommelwirbel an! – Für die remasterte 2016er Neuausgabe wurde das Programm von 18 auf 14 Songs eingedampft; die Sreichungen wurden aber an den richtigen Stellen vorgenommen. (2010/2016)