Mit dem Nachfolger von „Midnite Vultures“ schlug Beck den dicksten Haken seiner an Unvorhersehbarkeiten nicht eben armen Diskographie: Ein melancholisches, hochmelodiöses Singer/Songwriter-Pop-Album. Die raffinierten Arrangements verraten gelegentlich ihren Schöpfer – doch muß man schon sehr genau hinhören dafür. Mit „Sea Change“ arbeitete Beck eine zerbrochene Beziehung auf, doch ist die Stimmung nicht bitter oder zynisch, sondern allenfalls traurig, dabei aber von einer überwältigenden menschlichen Wärme, die man diesem sonst gerne alle musikalischen und emotionalen Richtungen gleichzeitig verfolgenden Menschen nicht unbedingt zugetraut hätte. Eines der größten Trennungs-Alben der Pop-Geschichte, und neben „Odelay“ Becks Meisterwerk bis heute. (2003/2016)