Rezension
Als eines der seltenen Dokumente, die den Bass-Giganten in kleiner Besetzung dokumentieren, ist dieses vergleichsweise wenig bekannte 1957er Album sozusagen der Vorläufer zum 1963er Klassiker „Money Jungle“ mit Duke Ellington und Max Roach. Wiewohl Mingus‘ Name an erster Stelle steht (und das Album auch als „Mingus Three“ bekannt ist), ist es der Pianist, der nicht selten die Führung übernimmt, etwa in großartigen Takes von Jerome Kerns „Yesterdays“, Vernon Dukes „I Can’t Get Started“ oder „Hamps New Blues“. Mingus-Fans kommen aber durchaus auch auf ihre Kosten, etwa in „Dizzy Moods“ oder einer der wohl ungewöhnlichsten „Summertime“-Versionen, in der der Gershwin-Klassiker provokativ mit „A Night In Tunisia“ gekreuzt wird: Allein dafür ist diese Repertoire-Rarität unbedingt entdeckenswert! – Die Neuausgabe enthält auf der zweiten LP zudem acht Alternate-Takes, die erst kürzlich im Londoner Parlophone-Archiv wiederentdeckt wurden! (2022)