Rezension
Im Herbst 2019 tourte der Endsiebziger durch den amerikanischen Nordwesten, mit besonderer Setlist – nämlich seinen ersten beiden Solo-LPs von 1971 bzw. ’74 in vollständiger Länge. Der Klassiker-Status beider LPs kann heute nicht mehr geleugnet werden, damals jedoch waren die Verkäufe im Vergleich zu denen seiner Kollegen David Crosby, Steven Stills (Manassas!) und erst recht Neil Young zutiefst enttäuschend, insbesondere das zweite Album ist noch heute selbst vielen CSN-Fans kaum geläufig; eine Vinyl-Neuausgabe wäre absolut überfällig. Verdient hatten die introvertierten Songs dies keineswegs, und vermutlich war es Nash ein persönliches Anliegen, ihre Qualität zu beweisen – was er in diesen hörbar inspirierten und engagierten Performances auch tat. Schön, daß es nun auch ein Album davon gibt – das zudem Zeugnis davon ablegt, daß Nashs gesangliche Fähigkeiten ebenso wie beim Kollegen Crosby wie durch ein Wunder die Jahrzehnte überdauert haben! (2022)