Rezension
Holly Coles Verbeugung vor Tom Waits gehört sicherlich zu den schönsten und bestgelungenen Tribute-Alben überhaupt; schon allein die Songauswahl ist beachtlich und zeigt die intensive Beschäftigung der Sängerin mit Waits‘ Werk als Songwriter. Die sparsamen (wenn nicht kargen) Arrangements sorgen ebenso für Gänsehaut wie Coles Stimme, die sich genauso auf’s Wesentliche konzentriert. Da ist kein Ton zuviel – Ein Minimalismus, der an die „Trinity Session“ der Cowboy Junkies erinnert. Damit könnte die Frage auftauchen, ob „Temptation“ nun Jazz ist – oder Pop, oder gar Folk. Doch darüber sollen Puristen streiten. Alle anderen genießen dieses wunderbare Album, das auf 45 Touren besser klingt denn je… (1995/2021, Pressung aktuell)