Rezension
Eine Bläsersektion aus Trompeter Walter Brecker, Bill Evans am Tenorsax und Posaunist Nils Landgren, eine Rhythmus-Sektion aus Simon Oslender an diversen Tasteninstrumenten, Bassist Thomas Stieger und natürlich Haffner am Schlagzeug, dazwischen noch Klangfarben-Magier Christopher Dell am Vibraphon: Das Septett, mit dem der Drummer im November ’21 unterwegs war, darf man schon mit Recht als „Traumband“ bezeichnen. Was offensichtlich nicht nur der Bandleader, sondern sämtliche Ensemblemitglieder so empfanden, denn die Spielfreude dieser Aufnahmen ist unmittelbar spürbar. Zu einem Ideal-Ensemble gehören ja nicht nur soundsoviele erstklassige Musiker, sie müssen auch zueinander passen – was hier der Fall ist, denn das Miteinander, die Kommunikation ist schlicht perfekt. Man höre nur, wie sich die Bläser im Nat Adderley-Klassiker „Sweet Emma“ die Bälle zuwerfen, über einem herrlich aus der Hüfte kommenden Groove. Daß von den wenigen Coverversionen (die meisten Nummern stammen von Haffner selbst, einige von anderen Bandmitgliedern) gleich zwei von Adderley stammen, ist natürlich kein Zufall: Soul Jazz ist die große Klammer dieses Albums. Mit der beste, den man in einiger Zeit gehört hat! (2022)