Rezension
Ein Album für die Unscheinbaren, Menschen wie Dinge, gegen die lauten Mittelpunktsteher und grellen Werbebotschaften: Als Meister musikalischer Ökonomie ist der Berliner Gitarrist eine Idealbesetzung dafür. Gemeinsam mit Andreas Henze am Kontrabass und Tobias Backhaus am Schlagzeug schuf Keßler eine Trio-Jazz-Sternstunde, kammermusikalisch dezent und ohne eine Note zuviel. Man denkt an legendäre Kollegen wie Jim Hall, Kenny Burrell oder in jüngerer Vergangenheit auch Bill Frisell. Highly sophisticated, gleichzeitig aber in vollkommen organischem Flow. Hohe Jazz-Kunst, und sicherlich eine der schönsten Gitarren-LPs dieses Jahrgangs! (2022)