Rezension
Das Solo-Konzert von Robin Pecknold im Winter der Einsamkeit (der Fleet Foxes-Chef streamte es zur Wintersonnenwende 2020 aus der St. Ann & The Holy Trinity Church in Brooklyn in die Welt) zählt vermutlich zu den stärksten musikalischen Momenten des Lockdowns. Auf das Notwendigste, Gitarre und Stimme, reduziert, entfalten die Songs aus dem Fleet Foxes-Backkatalog ungeahnte Kraft. „Helplessness Blues“ etwa geht hier tiefer denn je unter die Haut. Ein ganz besonderer Moment ist es freilich auch, Pecknold allein in dieser Kirche (deren Akustik hier natürlich eine wesentliche Rolle spielt, man denke an die „Trinity Session“ der Cowboy Junkies) den Folk-Standard „Silver Dagger“ singen zu hören. Wer ihn bislang nicht für einen der größten Sänger der Gegenwart hielt, muß es jetzt wohl tun. (2022)