Rezension
89! Und doch ist dies das erste Album, das explizit unter dem Namen des Klarinettisten/Saxophonisten und ältesten Mitglied der legendären Preservation Hall Jazz Band erscheint. Gabriel, Jahrgang 1932, macht professionell Musik, seit er elf Jahre alt ist. Er kenne nichts anderes, sagt er. Aber trotz dieser langen Karriere, die ihn u.a. in die Bands von Lionel Hampton, Ella Fitzgerald oder Tony Bennett geführt hatte, hat man ihn eigentlich noch nie in solchem Rahmen gehört: Schlicht im Trio, begleitet nur von PHJB-Leiter Ben Jaffe am Bass und einem Gitarristen namens Josh Starkman, der bislang noch nicht so viel von sich reden machte, den man sich aber dringend merken sollte, denn dieses Album lohnt sich schon allein für seine vorzügliche Griffbrettarbeit. Aber die Hauptrolle spielt natürlich Gabriel, der hier nicht nur in wunderbar entspannt-fließenden Soli zu hören ist, sondern auch als äußerst charmanter Sänger! Der einen hier zu einer magischen Zeitreise einlädt, die viel zu schnell, nach nur acht Songs, wieder zu Ende ist. Man wünscht sich sehr, daß dies der späte Beginn einer Solo-Diskographie sein möge… (2022)