Rezension
Die Band sah sich selbst in erster Linie als Live-Act: Als ihr Studio-Debüt erschien, hatte sie sich schon drei Jahre lang zu einer der bedeutendsten Bay Area-Acts hochgespielt. Gründungsmitglied Jim Murray war inzwischen wieder ausgestiegen, und Songwriter Dino Valente saß im Knast. Keine sehr guten Voraussetzungen für den lange vor sich her geschobenen Schritt ins Studio, doch dafür gelang das Album dann doch erstaunlich gut! Statt der langen psychedelischen Jams, für die die Band bekannt war, die sich aber kaum ins Studio transportieren ließen, setzte man auf vergleichsweise strukturierte Songs mit hohem Folk-Anteil. Mit der Coverversion von Hamilton Camps „Pride Of Man“ gelang ein überzeugender Einstieg, Valentes „Dino’s Song“ und die Duncan/Freiberg-Nummer „Light Your Window“ sind Glanzlichter, und zwischendrin („Gold And Silver“) wird der bandeigene Gitarren-Superheld John Cippolina dann doch von der Leine gelassen! Das überwiegend live eingespielte Nachfolgewerk „Happy Trails“ ist unterm Strich sicher das essentiellere, aber eines der wesentlichen Werke der Ära ist das Debüt allemal. – Die Pure Pleasure-Ausgabe dürfte die bislang klanglich und preßtechnisch überzeugendste Vinyledition sein! (1968/2010, Pressung aktuell)