Rezension
Bereits 1968 wurde diese sagenhafte Session aufgenommen; veröffentlicht wurde sie, weitgehend unter Ausschluß der Öffentlichkeit, dann erst fünf Jahre später auf dem kleinen Strata-East-Label. Der noch praktisch unbekannte Saxophonist erwies sich hier als eine Stimme, die denen von Jazz-Revolutionären wie Albert Ayler, Pharoah Sanders, Archie Shepp oder Ornette Coleman durchaus ebenbürtig war. Daß die Kollegen das ähnlich sahen, zeigt sich an der Besetzung: Immerhin lieh Coleman dem fast auf den Tag zehn Jahre jüngeren Kollegen seine Band – namentlich Don Cherry, Charlie Haden und Ed Blackwell! Eine bessere Band hätte sich ein Jazz-Avantgardist damals wohl kaum wünschen können, und das Album darf man denn auch getrost zu den großen Sternstunden des Free Jazz zählen. Auch wenn das kaum jemand weiß, da Originalpressungen nur schwer zu finden sind und das Album obendrein erst zu einem Zeitpunkt erschien, da sich die Welt schon wieder weitergedreht hatte. Eine exzellente HQ-Ausgabe wie die vorliegende hat es längst verdient! (1973, rec. 1968/2019, Pressung aktuell)