Rezension

Immer noch eines der wenigsten bekannten Alben der Diskographie und wahrscheinlich das am meisten unterschätzte. Ursprünglich als Soundtrack konzipiert (für eine Verfilmung des gleichnamigen Debüt-Romans von Hanif Kureishi), entwickelte sich das Projekt dann doch zum „echten“ Album, auf dem Bowie noch deutlicher als auf dem direkten Vorgänger wichtige Stationen seines künstlerischen Werdegangs besuchte, insbesondere die Glam Rock- und die Berlin-Ära. Doch enthält das Album ebenso reichlich Jazz-Elemente (hier sind die Beiträge des türkischen Multiinstrumentalisten Erdal Kızılçay hervorhebenswert) und Bezüge zur aktuellen Dance-Szene. Damals von Kritik und Publikum weitgehend ignoriert (es ist das Album mit der mit Abstand schlechtesten Charts-Notierung nach dem 1967er Debüt!) und in den USA erst mit zweijähriger Verzögerung überhaupt veröffentlicht, zählt es heute zu Recht zu den spannendsten Bowie-Werken seiner Dekade. (1993/2022)