Rezension
Aaron Livingstons Mischung aus Vergangenheit und Gegenwart klingt auf dem vierten Album faszinierender denn je, auch wenn der Blues-Anteil deutlich zurückgenommen ist. Dies ist, so könnte man sagen, sein Gospel-Album. Vintage-Soul und moderner R’n’B spielen dabei ihre gewohnten weiteren Hauptrollen. Der Tonfall ist gedeckt, das Klangbild transparent (aber warm!), die Arrangements sparsam – und doch ist dies wahrscheinlich sein emotional intensivstes, dichtestes Album. Was kein Wunder ist, verarbeitet Livingston hier schließlich einige Kindheitstraumata, die sich während des Lockdowns zurück ins Bewußtsein geschlichen hatten. Ein zutiefst bewegendes Werk, das einige seiner stärksten Momente gegen Ende hat: der vorletzte Song „Gloria“ allein ist Argument genug für dieses Album. (2022)