Rezension
Gibt es einen Namen für das, was Jesca Hoop macht? Prog Folk vielleicht? Freak Pop? Die auf dem Vorgänger „Stonechild“ (2019) begonnene Zusammenarbeit mit John Parish setzt die außergewöhnliche Songwriterin hier fort, das Ergebnis begeistert fast noch mehr. Da werden Brücken geschlagen von altem Jazz zu karibischen Klängen, von George Gershwin über Brian Wilson bis spätem Paul Simon. Hoop kreiert ohrenschmeichelnde Pop-Melodien, oft scheinbar naiv, doch stehen nicht nur die Inhalte dem entgegen und die immer latent wahrnehmbare Weirdness: Wie komplex diese Songs direkt unter der lieblichen Oberfläche gearbeitet sind, fällt schon beim ersten Hören auf. Wesentlich sind da vor allem die phantastischen Bläserarrangements von Jess Vernon (This Is The Kit), der zwar auch schon auf dem letzten Album dabei war, hier aber eine weit größere Rolle spielt. Da bahnt sich möglicherweise eine sehr spannende musikalische Partnerschaft an. (2022)