Rezension
Inzwischen ist die Idee, Jazz zurück in den Club zu bringen, ohne auf den Avantgarde-Charakter zu verzichten ja nicht mehr neu, aber nur wenige setzen sie so radikal und auf immer wieder verblüffende Art um wie Shabaka Hutchings. Nachdem The Sons Of Kemet sich offenbar aufgelöst haben, ist das Trio mit Elektroniker Dan „Damalogue“ Leavers und Drummer Maxwell „Betamax“ Hallett zumindest im Moment seine Hauptband. Auf deren dritten Album kann einem wieder mal fast schwindelig werden ob des stilistischen Clashs aus House-, Drum’n’Bass- und Technobeats, spacigen Synth-Sounds und Hutchings fordernden Saxophon-Patterns, aber letztendlich will man nur eines, nämlich sich dazu bewegen. Meistens zumindest – denn gelegentlich führen die drei den Hörer auch durch äußerst sinistre Ecken ihrer Galaxie, und angesichts der paranoischen Psychedelia von „Angel Of Darkness“ will man sich nur noch die Decke über den Kopf ziehen. Man hört dann aber natürlich doch gebannt zu… (2022)