Rezension
Nicht irgendein weiteres Cohen-Tribute. Erst recht keine Zusammenstellung eingesendeter Beiträge verschiedener Künstler. Produzent Larry Klein, ein guter Freund des 2016 verstorbenen Songwriting-Giganten, stellte zuallererst die Band zusammen – und was für eine Band: Immanuel Wilkins, Bill Frisell, Kevin Hays, Scott Colley und Nate Smith darf man wohl eine Traumbesetzung nennen. Dann erst lud Klein die Sänger (bzw. Solisten) ein. Norah Jones eröffnet mit „Steer Your Way“; es folgt Peter Gabriel, der in seiner Performance des Titelsongs nachgerade in die Haut des Geehrten schlüpft; dann kommt Gregory Porter mit einer cool-eleganten Version von „Suzanne“. Sarah McLachlan darf „Hallelujah“ singen, ihre Stimme in wunderbarem Einklang mit Gitarre, Klavier und Saxophon. Dann das erste Instrumental: Immanuel Wilkins fasziniert mit seiner „Avalanche“-Deutung. Wir begegnen weiterhin Luciana Souza, James Taylor, Iggy Pop (dessen „You Want It Darker“ noch gespenstischer ist als das Original), Mavis Staples, David Gray und Nathaniel Rateliff; zum Abschluß läßt Frisell seine Gitarre „Bird On The Wire“ singen. Ein selten hochkarätiges Tribute, das Cohens wunderbare Songs noch einmal neu erleben läßt und jede Grenze zwischen Jazz, Folk und Pop negiert. (2022)