Rezension

Auf seiner ersten Veröffentlichung mußte sich das „Experiment“ das Album noch mit dem Akustik-Trio des Pianisten teilen; hier nun durfte das Ensemble aus Glasper, Casey Benjamin (diverse Blasinstrumente und Vocoder), Bassist Derrick Hodge und Drummer Chris Dave sein zukunftsweisendes Jazz-Konzept erstmals auf Albumlänge ausbreiten. Prinzipiell stammt die Idee, Hip Hop und Neo-Soul in den Jazz zu reintegrieren, natürlich bereits aus den 90ern, doch lief sich der sogenannte „Street Jazz“ irgendwann tot – Glasper nahm den Faden wieder auf, erhöhte den Risikofaktor und siehe da: Das Konzept klang wieder außerordentlich innovativ. Erykah Badu, Bilal, Me’Shell Ndégeocello und Mos Def (der sich inzwischen Yasiin Bey nannte) zählen zu den exzellenten Vokalisten, die Glasper eingeladen hatte, und deren jeweils spezifischer Flow sehr gekonnt in den Ensemble-Sound eingebettet wird. Die Schlüsselrolle dabei spielt sein Klavier, das nicht nur im Titeltrack (mit Mos Def) für spannende Kontraste zu den Sängern / Rappern sorgt… – Die Geburtstagsausgabe wartet mit drei bislang nicht auf Vinyl erhältlichen Bonustracks und Remixen auf, nebst einem zwölfseitigen Booklet. (2012/2022)