Rezension
Zum ersten Mal seit ihrem Debüt nahmen die Söderberg-Schwestern wieder in der schwedischen Heimat auf (mit Produzent Daniel Bengtson). Damit einher geht eine Abkehr vom Americana-Genre, auch von der nachdenklichen Stimmung des Vorgängers „Ruins“. „Palomino“ – die Pferde-Färbung will als Symbol für Freiheit verstanden wissen – ist ein erstaunliches und schon beinahe radikales Bekenntnis zum Pop: Fleetwood Mac, die späten Eagles, Hall & Oates sind die erklärten Vorbilder für dieses Album. Wobei man beim Harmoniegesang der Schwestern (etwa in „Wild Horses II“, eigentlich ja Reminiszenz an die Stones und Gram Parsons) auch schnell an die Everly Brothers denkt. Ein lichtdurchflutetes, hoffnungsvolles Werk. Ein wunderschönes sowieso. (2022)