Rezension
[Text: kopiert von Sieveking Sound]
Harry Belafonte spielte zum Zeitpunkt dieser Aufnahme, am 19. und 20. April 1959, bereits eine gewichtige Rolle im Filmgeschäft. So war es ein Leichtes, die Carnegie Hall in New York mit seinem Namen auszuverkaufen. Worauf niemand vorbereitet war, war die Art und Weise mit der Belafonte das versammelte Publikum in die Musik einbezog. Scheinbar spielend integrierte er zudem seine eigene Band in ein 47-köpfiges Orchester. Belafone At Carnegie Hall ist ein audiophiles Prachtstück für alle, die beim Musikhören auch lachen können.
Das Konzert beinhaltet Traditionals der schwarzen amerikanischen Bevölkerung, Auszüge karibischer Musik aus Belafontes Jugend auf Jamaica und eine wilde Mischung populärer Stücke aus aller Welt die Aufnahme ab. Das Gesamtwerk erschien beim Label RCA und blieb mehr als drei Jahre in den US-Charts. Sie begründete die enorme Popularität der späteren Belafonte-Live-Shows.
Klanglich ist die Einspielung eine Sternstunde der Aufnahmetechnik mit wunderbarer Stimmwiedergabe, anspringender Dynamik und phantastischer Räumlichkeit. Wenn das Publikum dann bei Matilda Belafontes Gesangspart übernimmt und der Sänger sich den Spaß erlaubt, einzelne Gruppen (‚Und jetzt alle, die richtig Geld ausgeben können!‘) separat einzubauen, erreicht die Stimmung ihren Höhepunkt. Wer jetzt immer noch nicht mitsingt, sollte dringend den eigenen Puls überprüfen!