Rezension
Den gängigen Klischees, wie eine vom Schlagzeug geführte Formation zu klingen habe, entsprach Eva Klesses Formation noch nie, ihr Drumming ist vor allem eines: musikalisch. Ganz besonders auf einem Album, das gezielt trösten will und tatsächlich in einigen dieser 13 Kompositionen wie ein warmes Bad wirkt. Doch bei aller (im ursprünglichen Wortsinne!) Gefälligkeit ist dies gleichzeitig ein hochspannendes Album, mit immer wieder faszinierenden Dialog-Momenten, „Past. Tense“ etwa klingt tatsächlich wie ein musikalisches Gespräch (mit zunehmender Dynamik). Gitarrist Wolfgang Muthspiel fügt dem Ensemble aus Klesse, Saxophonist Evgeny Ring, Pianist Philip Frischkorn und Bassist Marc Muellbauer eine fünfte, sich unmittelbar integrierende Stimme hinzu. Ein selten schönes, wirklich schönes Album, das dem Versprechen seines Titels vollkommen gerecht wird. (2022)