Rezension
Es ist das erste Mal, daß der genialische Drummer und Sons Of Kemet-Mitbegründer als Leader unter eigenem Namen in Erscheinung tritt (unter dem Moniker Hello Skinny gibt es allerdings zwei Alben). Es ist natürlich nicht überraschend, daß er sich dabei mit einigen der besten Musiker der Londoner Szene umgibt, neben Bassist Tom Herbert vor allem die immer wieder begeisternde Nubya Garcia und SoK-Bandmate Shabaka Hutchings (vermutlich die aufregendste Saxophon-Doppelspitze, die man sich derzeit in die Band holen kann), außerdem ist noch Kareem Days dabei, eigentlich ebenfalls Bassist, hier aber am Cello zu hören. Ein Ensemble, von dem man wohl nur Visionäres erwarten kann – in welchem Maße man das dann aber kredenzt bekommt, flasht einen dann doch. Wenn die renommierte Online-Plattform Allaboutjazz „Voices Of Bishara“ zu den besten Alben des Jazzjahres 2022 zählt und zudem schreibt, es müßten schon Coltrane oder Mingus wiederauferstehen, um es zu deplatzieren, darf man wohl von einem Großwerk ausgehen. Was man hier getrost unterschreiben kann. (2022)