Rezension
Adderley und Shearing? Stimmt, gibt’s nicht. Aber die Entertainment-Diva, die hier noch keine war, sondern eine der größten Hoffnungen des Vocal Jazz, hatte in den Jahren 1961/62 je eine Platte mit der Adderley- und der Shearing-Band aufgenommen, die jeweils zu etwa der Hälfte aus reinen Instrumental-Tracks bestanden, und diese beiden Alben wurden hier (ohne die gesangsfreien Titel) zu einem zusammengefasst. Auf Seite eins also Cannonball Adderley, dessen Bruder Nat hier ebenso schöne Auftritte an Wilsons Seite hat wie Pianist Joe Zawinul (dem es hier sicherlich zugute kam, daß er zuvor knapp zwei Jahre als Dinah Washingtons Pianist gearbeitet hatte). Reich an Glanzlichtern ist auch die Shearing-Seite, natürlich geprägt von den typischen Klavierharmonien des Bandleaders, aber nicht weniger gefärbt von Eddie Costas Vibraphon. (2012/2023)