Rezension
Die Diskographie begann 2008, seitdem scheint Meg Remy mit jedem Album noch besser. Remys Flirt mit Disco und Funk wird hier noch intensiver, der Opener „Only Daedalus“ ist schon mal ein echtes Glanzlicht (und längst nicht das einzige!): So gut war der Dance-Pop der späten 70er und frühen 80er damals tatsächlich nur sehr selten, da muß man schon zu den größten Meistern der Gattung greifen. Remy baut jene Ästhetik und die Grooves der Ära aber keineswegs einfach nach, sondern pflegt einen äußerst kreativen Umgang damit. Einen Track auf dem Sample einer Milchpumpe aufzubauen (das Album entstand während und unmittelbar nach Remys Schwangerschaft mit Zwillingen), ist da nur ein kleines Beispiel. Intelligentes Songwriting, Phantasie im Umgang mit Sounds, ein unfehlbares Groove-Gefühl: Ideale Voraussetzungen für ein Meisterwerk, und um nichts weniger handelt es sich hier. (2023)