Rezension
Schon auf den beiden vorangegangenen LPs war der Folk-Ansatz von Peter Stampfel und Steve Weber reichlich schräg, auf dem dritten wurde es bizarr. Wie viele aus ihrer Generation hatten Stampfel und Weber Harry Smiths „Anthology Of American Folk Music“ aufgesogen – doch die meisten Kollegen wollten das Gehörte möglichst authentisch reproduzieren. Die Rounders katapultierten die archaischen Klänge in die bunte, psychedelische Gegenwart. Anfangs vor allem mit seltsamen Texten, doch ab hier auch mit allen zur Verfügung stehenden musikalischen Mitteln. Ein absurder akustischer Trip, für den der (erst Jahrzehnte später aufgekommene) Begriff „Freak Folk“ deutlich zu kurz gegriffen scheint. Eine der seltsamsten Blüten des an Merkwürdigkeiten ja nicht armen Jahres 1967! – Die limitierte Neuausgabe (im Halfspeed-Verfahren von den Originalbändern gemastert!) enthält auf der zweiten LP einen 1965er Live-Mitschnitt des Duos. (1967/2023)