Rezension
Im Grunde ein tragisches Album: Um endlich den amerikanischen Markt zu knacken, entschloß sich die schon länger hauptsächlich in den USA lebende Band, ihren Trademark-Sound einer Runderneuerung zu unterziehen – mit unverkennbarem Westcoast-Akzent, mit Backgroundsängerin (Tasha Thomas) und allerlei ungewohnten Saiteninstrumenten (Dobro, Mandoline) im Mix. Den Dreck unter ihren britischen Fingernägeln bekamen sie aber natürlich nicht weg. Das Ergebnis war ein kommerzielles Desaster: Auf dem angestrebten US-Markt wurde das Album weitgehend ignoriert, in der Heimat wüteten die alten Fans gegen den „Ausverkauf“ und kündigten der Band in Scharen die Freundschaft. Lange galt auch der Kritikerzunft das Album als Totalausfall, doch mit zunehmendem zeitlichen Abstand gewann es immer mehr an Reiz: Das Experiment war nämlich letztlich doch kein Fehlschlag, der Stilmix, der auch ein echter Kultur-Clash ist, ist so einzigartig wie faszinierend. Und nicht zuletzt sehr unterhaltsam! – Die limitierte Neuausgabe wurde auf rot-klarem Splattervinyl gepreßt. (1976/2023)