Rezension
Wie oft hat sich diese Frau schon neu erfunden, Kritikern, die prophezeiten, die Erfolgsstory sei nun aber wirklich auserzählt, das Gegenteil bewiesen? Ungezählte Male, und nun tat sie es wieder. Der Ex-Teeniestar ist nun 30 – und präsenter denn je, die Vorab-Single „Flowers“ regierte weltweit die Charts. Es ist nun der Auftakt zu ihrem in eine Tag- und eine Nachtseite aufgeteilten achten Album, und was folgt, ist ein künstlerischer Triumph. Die stilistische Bandbreite ist enorm (die beiden Duette, „Thousand Miles“ mit Brandi Carlile und „Wildcard“ mit Sia kann man als symbolisch dafür sehen); die Texte sind selbstbewußt, aber auch oft nachdenklich – der Albumtitel ist also nicht unbedingt wörtlich zu nehmen. Zwischen Country, slickem Dance Pop, Rock und intimer Balladenkunst gibt es nichts, was Cyrus nicht kann – und sie kann obendrein im Zeitalter der Playlists all ihre Einflüsse und Identitäten zu einem großartigen Album verdichten. Hut ab. (2023)