Rezension

Man sollte ja meinen, daß es bei einem Musiker wie dem 2006 verstorbenen malischen Meistergitarristen Ali Farka Touré ein reich gefülltes Archiv gibt – und doch ist dies, abgesehen von den 2010 veröffentlichten gemeinsamen Aufnahmen mit Toumani Diabaté, das erste posthume Album. Ausgewählt hat die neun Tracks sein Sohn Vieux, der sich bei der Zusammenstellung größte Mühe gab – wie ein Sampler klingt das Album auch tatsächlich nicht, obwohl die Aufnahmen etwa 15 Jahre umspannen. Natürlich begegnet man einer Menge Stars der westafrikanischen Musik, Oumou Sangaré, Bassekou Kouyaté und Etienne Mbappé seien genannt; auf zwei Tracks hört man das Saxophon von Pee Wee Ellis. Vor allem aber hört man natürlich das immer wieder faszinierende, quecksilbrige Gitarrespiel von Ali Farka Touré, seinen einzigartigen Flow. Bleibt zu hoffen, daß es vielleicht doch noch ein paar Songs mehr gibt, die noch auf ihre Veröffentlichung warten… (2023)