Rezension
Nach dem politisch engagierten „Innervisions“ folgte eine Art Rückzug ins Private: Die meisten Songs auf dem Nachfolger sind Liebeslieder, freilich eine Bastion des Romantikers Wonder. Und entsprechend meisterlich ausgeführt – Songs wie „Creepin'“ oder „Too Shy To Say“ sind Perlen der Gattung. Wieder spielte Wonder fast das ganze Album selbst ein; wenn er sich allerdings Unterstützung holte, dann nur die beste: So spielt Sneaky Pete Kleinow die Pedal Steel in „Too Shy…“, und vor allem die Background-Vocals sind sagenhaft besetzt: Minnie Riperton, Deniece Williams, die kompletten Jackson Five und (wirklich) Paul Anka sind da zu hören. Einen politisch motivierten Song gibt es übrigens doch (einer der größten Hits des Albums zudem): „You Haven’t Done Nothin'“ ist ein ätzender Kommentar zu Präsident Nixon und dem Watergate-Skandal. (1974/2013, Pressung aktuell)