Rezension
Der Gitarrist sollte nun wirklich kein Unbekannter sein, teilt er doch seit Jahren große Bühnen mit etwa Aaron Neville, Dr. John, Gregg Allman oder Derek Trucks. Seine eigene Band kann er nur als Hobby betreiben, weswegen jedes Album ein Glücksfall ist. Dieses hier hat Ex-Wilco-Drummer Ken Coomer produziert, ein großer Americana-Liebhaber bekanntlich und ein Mensch, der sich sehr genau aussucht, mit wem er arbeitet. McLean zeigt sich hier einmal mehr nicht nur als großer Gitarrist bar jeder Virtuosen-Allüren, verpflichtet nur dem Spirit of Rock’n’Roll, sondern auch als grandioser Songwriter, der Klassiker aus dem Ärmel zu schütteln scheint. Gleich, ob er sich gerade in subtilen Folk-Gefilden aufhält oder so euphorisierend lärmt wie in „Ransom“. McLean ist überall zu Hause, im New Orleans-Swamp Rock ebenso wie im Delta Blues, im Heartland-, Southern- oder Westcoast-Rock. Es ist die Essenz amerikanischer Rockmusik, die man auf seinen Platten hört. Hier mal wieder besonders schön und intensiv. (2023)