Rezension
Seit die junge Dublinerin ihre Heimat verlassen hat, muß sie ständig erklären, daß ihr Name kein mäßig witziger Künstlermoniker ist, sondern daß sie wirklich so heißt und Ailbhe in Irland erstens ein verbreiteter Vorname ist und zweitens „Alwa“ ausgesprochen wird. „Endless Affair“ ist bereits das zweite Album, nachdem ihr 2020er Debüt „Personal History“ tragischerweise vom Vakuum des Lockdowns absorbiert wurde. Glücklicherweise ließ sie sich nicht entmutigen, sondern schrieb gleich die nächsten Songs, und die sind sogar noch besser als die des Erstlings. Unwiderstehlicher Indie-Folk-Pop, man darf gerne mal an Sinéad O’Connor denken oder an The Cranberries, mal selbstbewußt und lebensbejahend, in der zweiten Hälfte des Albums aber auch mit einer nachdenklichen, introvertierten Färbung. In beiden Fällen nimmt Reddys Charme so sehr gefangen wie ihr Songwriting überzeugt. Eigentlich sollte sie bereits ein Star sein – im zweiten Anlauf muß es klappen. (2023)