Rezension
Der Abschluß der auf ein Jahr angelegten Album-Trilogie (erster Teil: „Hombre Lobo“, zweiter: „End Times“) ist eigentlich ein Paradoxon: Mark Everett, Meister der Verzweiflung und Selbstzerfleischung, klingt befreit, glücklich, gut gelaunt. Um die Erlösung zu vertonen, wählt er treffend das Gegenteil der (überwiegend akustisch instrumentierten) Trauerarbeit „End Time“: Elektro-Pop, der manchmal an The Postal Service erinnert, öfter aber an die frühen Geffen-LPs von Beck. Beinahe überflüssig hinzuzufügen, daß die Synths und Computer in Everetts Händen ausgesprochen organisch klingen können! Man mußte sich von dem Schock, daß „Tomorrow Morning“ so ganz anders ist als alles, was man von diesem Meister-Songschreiber bislang vernommen hatte, erstmal erholen. Dann man aber schloß man schnell Freundschaft mit diesem erstaunlichen Album…! (2010/2023)