Johnny Cash

American III – Solitary Man

Label/AN:  American Recordings, 5344170
Format:  LP 180g

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Rezension

1997 war bei Cash Parkinson diagnostiziert worden. Man hatte sich innerlich bereits von ihm verabschiedet, als „Solitary Man“ im Herbst des Jahres 2000 vom Himmel fiel und alles in den Schatten stellte, was der längst zur Legende gewordene Mann bis dato aufgenommen hatte. Rick Rubin konfrontierte den alten Mann hier mit einer Reihe von für ihn ungewöhnlichen Songs, die dieser sich auf unglaubliche Art zu eigen machte: Tom Pettys „I Won’t Back Down“ und Neil Diamonds „Solitary Man“ stehen als Leitfaden dem Album voran; es folgen die Originale weit in den Schatten stellende Aufnahmen von „One“ (U2), „I See A Darkness“ (Will Oldham) und, als erschütternder Höhepunkt des Albums, eine an Düsternis nicht zu überbietende Fassung von Nick Caves Hinrichtungsszenario „The Mercy Seat“: Nie war Cash bewegender. Seite zwei ist wesentlich versöhnlicher; hier sind es uralte Genre-Traditionals und eigene Songs, die Cash in freilich endgültigen Versionen inszeniert (man kann hier nicht einfach von ’singen‘ sprechen). Ein Song wie „Country Trash“ bricht dann gar die Dunkelheit des Albums auf ironische Weise, doch der Ausklang ist ernst: „The Wayfaring Stranger“ ist wieder ein vorläufiger Abschied. Cash wußte wohl, daß weitere Alben angesichts seines Gesundheitszustandes alles andere als gesichert waren… (2000/2014, Pressung aktuell)

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