Rezension
Kenny Wheeler war längst ein Jazz-Veteran, als er sich mit seinem ersten ECM-Album endlich auch als Solo-Künstler etablierte. Neuem aufgeschlossen war er schon immer gewesen, der Wechsel von Swing zu Free Jazz war für ihn nicht nur unproblematisch, sondern geradezu zwingend. Und auch sein Zusammenspiel mit den fast eine Generation jüngeren Musikern Keith Jarrett, Dave Holland und Jack DeJohnette ist vollkommen selbstverständlich. Das atmosphärisch dichte „Gnu High“ zählt fraglos zu den bedeutendsten ECM-LPs der ersten Labeldekade; allein das 21minütige „Heyoke“ rechtfertigt den Sternstunden-Status! Und ganz nebenbei darf man das Album auch zu den Gipfeln der Jarrett-Diskographie zählen – wobei der Pianist hernach niemals wieder als „Sideman“ in Erscheinung trat… (1976/2023)