Rezension
Zwar sind die akustischen Solowerke des Bristolers nicht so klaustrophobisch wie die mit seinem Elektronik-Projekt Third Eye Foundation, doch Frohnaturen machen besser einen Bogen darum. Elliott ist kein fröhlicher Mensch, und er sieht es auch nicht als seine Aufgabe an, Hoffnung zu verbreiten in einer Welt, die allzu offensichtlich alles daran setzt, in naher Zukunft über die Klippe zu springen. Was er aber ist, ist ein sehr musikalischer Mensch, und immer wieder staunt man darüber, wie süß und schön Trauer und Verzweiflung bei ihm klingen; gar nicht so selten läßt er sie gar tanzen. Die Musik ganz Europas hilft ihm dabei, von Portugal bis in den östlichen Balkan. Da sind berückende Gitarrenpickings, herrliche Bläser-Momente (Saxophon und Klarinette), und Elliotts tiefer, warmer Bariton jagt einem immer wieder Schauer über den Rücken. „Flowers For Bea“ heißt der längste (zwölfeinhalb Minuten!) Song, es ist eines der bewegendsten Friedhofslieder, die je geschrieben worden sind. (2023)