Rezension
Als die Karriere von Mott The Hoople in die Gänge kam, war Ian Hunter tatsächlich schon ein Veteran der britischen Musikszene und über 30. Deswegen ist er jetzt auch nicht Mitte oder Ende 70 wie die meisten seiner Kollegen von einst, sondern stolze 83, was dieses weitere Soloalbum (sein letztes liegt sieben Jahre zurück) umso erstaunlicher macht. Denn der Mann explodiert vor Energie! „Defiance Part 1“ klingt definitiv nicht nach Alterswerk, wäre da nicht die Patina auf Hunters Stimme, könnte es glatt ein Debütalbum sein. Großartige Songs, beeindruckender Punch. Und eine ebensolche Gästeliste: Neben seinen Vertrauten von der Rant Band um Andy York treten da u.a. Ringo Starr, Slash, Robert Trujillo, Mike Campbell, Todd Rundgren, Duff McKagan, Billy Gibbons, Billy Bob Thornton, Dean DeLeo, Andy Burton und Waddy Wachtel auf (in den verschiedensten, manchmal möchte man sagen: absurdesten Kombinationen); außerdem sind Jeff Beck und Foo Fighters-Drummer Taylor Hawkins noch einmal zu hören. Aber sie alle spielen einfach nur mit, dies ist ganz allein Hunters Album, und der klingt, als hätte er den Spaß seines Lebens – und noch viele Alben vor sich. Man wünscht es ihm von Herzen! (2023)