Rezension
Gedacht war dieses 1973er Album (zusammengestellt aus Liveaufnahmen der letzten drei Jahre) erstens als Auftakt einer dann leider nie realisierten Albumserie; zweitens aber auch als Abschied von Ron „Pigpen“ McKernan, der die Dead aufgrund seiner maroden Gesundheit verlassen hatte (und der noch vor Veröffentlichung des Albums starb). McKernan steht bei den meisten dieser überwiegend stark bluesorientierten Songs im Mittelpunkt; die Lightnin‘ Hopkins-Nummer „Katie Mae“ – einen von vier „unplugged“-Titeln – spielt er gar solo. Und was für ein Bluesmusiker war er gewesen! Keine Spur von Selbstinszenierung, und ein Gespür für Timing, wie man es sonst nur bei den alten Country-Blues-Meistern der Gründergeneration vorfindet. Höhepunkt des Albums ist wohl die 18-minütige Version von Howlin‘ Wolfs „Smokestack Lightning“; dicht gefolgt allerdings von der einzigen Dead-eigenen Nummer des Sets – einer „Black Peter“-Fassung, die das Studio-Original (auf „Workingman’s Dead“) in Sachen Emotionalität doch deutlich hinter sich läßt… Alles andere als ein Nebenprodukt der Dead-Diskographie, zum 50. Albumgeburtstag neu aufgelegt. (1973/2023)