Rezension
Mitte 40 war die nun in Frankreich lebende Nordirin, als ihre Karriere endlich in Fahrt kam. „Until We Meet Again“ ist ihre zweite Veröffentlichung für DixieFrog, aber das erste echte Album für das Roots-Label, denn der Vorgänger „My Life And I“ war eine Compilation aus früheren, selbstverlegten LPs. 50 ist sie nun, und ein Naturereignis, wie es Etta James in diesem Alter war: Eine hochenergetische Blues- und Soul-Stimme, zu jeder feinen Nuance fähig, aber eben auch zu vulkanartigen Eruptionen, wenn der Song es verlangt. Stichwort Song: Hawkins sang lange Zeit nur Fremdmaterial, bis sie den Mut fand, ihre bislang nur privat verfassten Gedichte zu vertonen. Es sind unglaubliche, hochemotionale Songs, oft tief im Gospel verwurzelt – und man hört Hawkins in jeder Silbe an, wieviel sie ihr bedeuten. (2023)