Rezension
1967 hatte Gene Clark gemeinsam mit den Gosdin Brothers die Geburt des Country-Rock (sonst Gram Parsons‘ International Submarine Band und den Byrds mit „Sweetheart“ zugeschrieben) vorweggenommen; es war das erste seiner kommerziell stets folgenlosen Meisterwerke. Die Arbeiten der Kollegen, so exzellent sie auch waren, übertrumpfte er dann ganz locker mit seiner Kooperation mit dem Banjo-Virtuosen Doug Dillard: Ein visionäres Werk, einige der besten Clark-Songs überhaupt enthaltend (allein „Train Leaves Here This Morning“!); Pop und sanfte Psychedelia integrierend, in seiner Dichte und Vielfalt geradezu barock wirkend, dabei doch vollkommen geschlossen und ganz nah an den Wurzeln. Eine nicht wiederholbare Sternstunde, wie sich zeigen sollte: Ein zweites Album (wiewohl alles andere als schlecht) konnte das Niveau nicht halten; die Zusammenarbeit endete nur ein Jahr später. (1968/2022)