Rezension
Keyboarder Kjartan Sveinsson ist wieder dabei, und nach zehn Jahren ohne wirklich neues Material geht die Diskographie nun endlich mit dem achten Album weiter. Dieses strahlt, nach der für die Band ausgesprochen schwierigen und beinahe fatalen vergangenen Dekade, vor allem eines aus: Harmonie. Näher am Ambient war Sigur Rós-Musik sicherlich nie, und „ÁTTA“ mutet an wie ein Gegenentwurf zum ungewohnt aggressiven Vorgänger „Kveikur“, die Musik fließt warm und sanft und entfaltet gleichzeitig die spirituelle Kraft einer Messe. Das wiedervereinte Kerntrio läßt sich dabei von einem über 40köpfigen Orchester begleiten – doch auch, wenn man manche Passagen des zwar in einzelne Songs unterteilten, doch im Grunde durchkomponierten Werkes durchaus als episch bezeichnen kann, so wirkt es doch niemals zu dick aufgetragen, sondern stets organisch. Live-Aufführungen des vollständigen Albums (das man sich nur schlecht fragmentiert vorstellen kann) werden mit Sicherheit spektakulär… (2023)