Rezension
Ein schwerer Autounfall hatte den Swing-Veteranen (Jahrgang 1918) für fast zwei Jahre außer Gefecht gesetzt, dafür nahm er ab Januar 1959 dann eine Session nach der anderen für Prestige auf. „Party Time“ (vom 14. Mai ) war davon das dritte Album als Leader und das einzige gänzlich ohne Co-Bläser, nur mit Rhythmusgruppe: am Klavier Ray Bryant, Bassist Wendell Marshall, Art Taylor am Schlagzeug und (auch hier begeisternd) Conga-Genie Ray Barretto, dessen unglaublich ökonomisches Spiel den Opener „When My Dreamboat Comes Home“ in ein wahres Groove-Wunder verwandelt. Derart eingestimmt, läßt Cobb im Folgenden dann so richtig schön das Rohr glühen – „Lonesome Road“, „Party Time“ und natürlich „Flying Home“, immer eine Glanznummer für Cobb in seiner Zeit als einer der Vorzeigesolisten der Lionel Hampton Band, sind absolute Reißer. Der „wild man on the tenor sax“ (wie Cobb in den 40ern gerne genannt wurde) in absoluter Höchstform! – HQ-Reissue aus Analogue Productions‘ Prestige-Faksimile-Serie in grandioser Qualität. (1959/2016, Pressung aktuell)