Rezension
Ihr 2022er Debüt erschien noch in Eigenregie. Im selben Jahr wurde die junge britische Saxophonistin mit Preisen geradezu überhäuft. Mit gerade 21 zählt sie nun zu den jüngsten Künstlerinnen des ACT Music-Katalogs, und ihr Labeldebüt bestätigt ihren Ruf als wandelnde Kreativexplosion: Was hier an Ideen, Stilen und Stimmungen geschieht, hätte auch für drei Alben gereicht. Ihre Band besteht aus Koryphäen der aktuellen Szene: Pianist Ivo Neame kennt man von Phronesis, außerdem ist er wie Connor Chaplin Mitglied der Band von Mario Neset. Drummer/Perkussionist Asaf Sirkis ist ein Drittel des Lighthouse Trio, das ebenfalls auf ACT veröffentlicht; Gitarrist Ant Law ist derzeit einer spannendsten Innovatoren am Griffbrett. Kaum ein Wunder also, daß einem angesichts der Ideenfülle, mit der man hier konfrontiert wird, gelegentlich der Kopf schwirrt. Man darf getrost eine spannende und lange Diskographie prognostizieren: Emma Rawicz hat eine Menge zu sagen, und wer nur kurz den Kopf dreht, hat vermutlich schon etwas Wichtiges verpaßt. (2023)