Rezension
Auch auf dem Nachfolgealbum zum exzellenten 2022er „Word Beggar“ spielt der jiddisch singende Singer/Songwriter beinahe alle Instrumente selbst – zur Unterstützung geholt hat er sich allerdings diesmal Jake Shulman-Ment, den großartigen Violinisten (Fiedler sagt man in diesem Falle wohl, aber das klingt despektierlich bei einem solchen Musiker) seiner langjährigen Begleitband Painted Bird, und dessen Instrument spielt denn auch eine durchaus tragende Rolle. Das auf dem Vorgänger begonnene Experiment, Stücke mehr oder weniger genrefremder Songwriter ins Jiddische zu übersetzen und musikalisch in einen Klezmer-Kontext zu bringen, wird hier intensiviert, der größere Teil des Repertoires besteht diesmal aus höchst spannenden und stets überzeugenden Coverversionen – mit einer Bandbreite von Berthold Brecht über Woody Guthrie, Leonard Cohen, Tom Paxton und Bruce Springsteen bis Tom Waits! Dessen „Tom Trauberts Kloglid“ lohnt diese wieder von Michael Fetscher ganz hervorragend aufgenommene LP schon fast alleine… (2023)