Rezension
Wer Maurice Steger spielen hört, hat alle auf eventuellen Kindheitstraumata beruhenden Vorurteile in bezug auf Blockflöten schnell vergessen: Die tänzerische Leichtigkeit, die Tongebung – man kann gar nicht anders, als begeistert zuhören. Die Bearbeitungen dreier Bach-Konzerte (BWV 1020 für Violine bzw. BWV 1053 und 1057 für Cembalo), der Triosonate für Orgel BWV 527, dem C-Moll-Ricercar aus dem „Musikalischen Opfer“ und schließlich der tatsächlich für Flöte (allerdings Traversflöte) geschriebenen Sonate BWV 1035 sind restlos gelungen – während man sie hört, kann man sich nur schlecht vorstellen, sie seien für ein anderes Instrument geschrieben. Fabelhaft transparent und so lebendig, wie Bach nur klingen kann: Schlicht hinreißend. (Und das schreibt einer, der wirklich kein Flötenfan ist.) (2023)